Vor dem Hintergrund der steigenden Zahl der Infektionen im Oberbergischen Kreis kam am Samstagvormittag der Krisenstab der Stadtverwaltung zusammen, um über weitere Maßnahmen zu beraten und zu entscheiden.
In Anlehnung an die von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet verkündete Entscheidung, dass vorerst bis zum Ende der Osterferien alle Schulen und Kindertageseinrichtungen inklusive Kindertagespflege bis auf streng geregelte Ausnahmen im Rahmen einer Notbetreuung geschlossen bleiben, hat der Krisenstab der Hansestadt Wipperfürth am Samstagvormittag entschieden, auch die Stadtbücherei, das Walter-Leo-Schmitz-Bad, das Jugendzentrum sowie das gemeinsame Archiv bis auf Weiteres für Besucherinnen und Besucher zu schließen.
Einzelunterricht der städtischen Musikschule kann vorerst weiter stattfinden, sofern Schüler*innen und Dozent*innen keine Erkältungssymptome aufweisen, einen ausreichenden Abstand zueinander einhalten und verstärkt auf Hygienemaßnahmen wie z. B. das Händewaschen und strikte Einhalten der Husten- und Niesetikette achten. Nähere Hinweise hierzu sind auf der Homepage der Musikschule zu finden.
Wie die Notbetreuung in den Schulen und Kitas für die kommenden Wochen geregelt wird, haben bzw. werden die Eltern durch die jeweilige Schul- bzw. Einrichtungsleitung erfahren. Damit Eltern von schulpflichtigen Kindern Gelegenheit haben, sich auf die veränderte Situation einzustellen, können diese bis einschließlich Dienstag, den 17.03.2020, aus eigener Entscheidung heraus ihre Kinder zur Schule schicken. Die Schulen stellen an diesen beiden Tagen während der üblichen Unterrichtszeit eine Betreuung sicher.
Die Stadtverwaltung befindet sich in engem Kontakt sowohl mit den Schulleitungen als auch mit den Leitungen der Kindertageseinrichtungen, um dezentrale Lösungen zu organisieren. Eltern werden gebeten, ihren Betreuungsbedarf für die nächsten Wochen kurzfristig an die Leitungen zu kommunizieren. Klar ist schon jetzt, dass keine einrichtungsübergreifenden Betreuungsmöglichkeiten eingerichtet werden, sondern Lösungen innerhalb der jeweiligen Schule oder Kita gefunden werden müssen. Ein Zusammenschluss von mehreren Einrichtungen wäre unter den aktuellen Voraussetzungen kontraproduktiv.
Unter welchen Voraussetzungen berufstätige Eltern in den kommenden Wochen eine Notbetreuung für Ihre Kinder in Anspruch nehmen können, erfahren Sie in der für die Kommunen verbindlichen Mitteilung des Ministeriums. (Hinweis: Es handelt sich bereits um die korrigierte Mitteilung des Ministeriums.)
Auf das Besuchsverbot in allen Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen, das Landrat Jochen Hagt bereits am Freitagabend gemeinsam mit den Geschäftsführern und den Ärztlichen Direktoren der Kliniken im Oberbergischen Kreis beschlossen hatte, wird ebenfalls ausdrücklich hingewiesen. Das Besuchsverbot gilt gleichermaßen für alle Senioren- und Pflegeeinrichtungen in der Hansestadt Wipperfürth. Zum Schutz der Patientinnen und Patienten bzw. Bewohnerinnen und Bewohner, die in der Regel der stärker gefährdeten Risikogruppe zuzuordnen sind, appelliert auch Bürgermeister Michael von Rekowski an alle, sich unbedingt an das aktuelle Besuchsverbot zu halten. Besonderen Situationen können die Einrichtungen nach Absprache mit den nächsten Angehörigen in begründeten Einzelfällen Rechnung tragen. Hierzu ist jedoch eine individuelle Absprache mit den Einrichtungsleitungen zwingend erforderlich.
Es gilt weiterhin die eindringliche Empfehlung der Stadtverwaltung an alle Vereine, sonstigen Organisationen und Gruppen, alle öffentlichen Veranstaltungen so weit wie möglich abzusagen, um den Anstieg der Infektionen mit dem Corona-Virus nicht zu beschleunigen. Ziel der bisher getroffenen Maßnahmen ist es, das Gesundheitssystem auch unter Berücksichtigung der ansteigenden Zahl der Infektionen so weit zu schonen, dass der weitere Verlauf der Pandemie möglichst stabil bewältigt werden kann. Hierzu können alle mit dem eigenen, umsichtigen Verhalten beitragen. Insofern rät die Stadtverwaltung in Anlehnung an die Hinweise des Oberbergischen Kreises dazu, auch private Kontakte in nächster Zeit auf ein Minimum zu reduzieren. Wir weisen darauf hin, dass eine verbindliche Absage von Veranstaltungen dem Oberbergischen Kreis grundsätzlich vorbehalten ist.
Ferner bitten wir darum, Behördengänge nur dann persönlich wahrzunehmen, wenn die Angelegenheit unaufschiebbar ist und nicht auf telefonischem Wege, schriftlich oder per E-Mail geklärt werden kann. Es muss damit gerechnet werden, dass die Servicezeiten der Stadtverwaltung in den nächsten Wochen, vielleicht auch Monaten bei Bedarf noch deutlich eingeschränkt werden. Gegebenenfalls kann dies auch kurzfristig erfolgen.
Alle Änderungen werden über die städtische Homepage www.wipperfuerth.de und die übrigen Kanäle der Öffentlichkeitsarbeit wie Facebook und den Wipper-Newsletter bekanntgegeben.
Die Fraktionsvorsitzenden des Stadtrats bzw. deren Vertretungen wurden am Samstagmittag von Bürgermeister Michael von Rekowski über die notwendigen Maßnahmen in der auch für die Stadtverwaltung neuen Situation ausführlich informiert und hatten unmittelbar Gelegenheit, offene Fragen zu klären.
Der Verwaltungsspitze ist bewusst, dass die momentane Lage eine bisher kaum da gewesene Belastung für die Bürgerinnen und Bürger darstellt. Um insbesondere die Schwächsten unserer Gesellschaft, speziell auch vor Ort in unserer Stadt, ausreichend schützen zu können, halten wir die aktuelle Vorgehensweise für unerlässlich und bitten um Verständnis für die zum Teil gravierenden Einschränkungen. Wir bitten alle Mitbürgerinnen und Mitbürger: Unterstützen Sie diejenigen in Ihrem Umfeld, die auf Hilfe angewiesen sind.
Bei Fragen in Bezug auf das Corona-Virus steht das Bürgertelefon des Oberbergischen Kreises (Tel.: 02261/88-3888) oder des NRW-Gesundheitsministeriums (Tel: 0211/91191001) zur Verfügung. Auch die Helios-Klinik hat hierfür eine kostenlose 24-Stunden-Hotline (0800/8 123 456) eingerichtet.
Kommen Sie gut durch diese Zeit!